Meine Schafe hören meine Stimme

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir;

Johannes 10,27

Dies ist die Grundlage der Nachfolge. Wenn ich seine Stimme nicht höre und Ihn nicht sehe, kann ich Ihm nicht nachfolgen. Wenn also jemand behauptet er ist Christ/Nachfolger hört aber seine Stimme nicht, dann folgt er vermutlich einer Institution, einer Tradition oder etwas ganz anderem nach.

Das hört sich nun so plump an. Man könnte sagen, die Jünger haben es einfach gehabt. Die haben Jesus gesehen. Ja das haben sie tatsächlich. Sie haben Ihn auch gehört. Nur war das Risiko weitaus höher daneben zu liegen wie für uns heute. Sie wussten nicht ob es tatsächlich Jesus war oder irgendein verrückter Mensch. Die Vorstellung jemanden nachzufolgen den man nicht kennt und dazu noch sein Haus / Arbeit zu verlassen ist schon sehr verrückt. Zum Glück haben es die Jünger getan und ihre Geschichte wurde für uns aufgeschrieben. Sie soll uns die Grundlage vermitteln und als Inspiration dienen. Denn wir sind für noch größere Dinge berufen.

Gott redet heute nicht mehr

Die erste Lüge der wir in der heutigen Zeit begegnen ist, dass Gott nicht mehr redet. Er hat alles aufschreiben lassen und dort können wir nachlesen falls wir was wissen möchten. Leider wird damit das Opfer Jesu komplett entkräftet. Er hat nämlich wirklich einen Ausweg aus dem Dilemma von Adam und Eva gehabt. Die Trennung zwischen Mensch und Gott seid dem Sündenfall hat der Vater selbst in Form seines Sohnes aufgebrochen.

Jesus lebte (können wir nachlesen) und starb für unsere Sünden. Er war 3 Tage lang tot. Und ist dann auferstanden. Eines der ersten Dinge die er tat war: Grillen mit den Jüngern ;). Als er danach aufgefahren ist zum Vater, hat er uns den heiligen Geist gesendet und uns gesagt, dass dieser uns alles lehren wird.

Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Johannes 14,26

Der heilige Geist ist der Geist der die Tiefen der Gottheit erforscht und mit einem Auftrag vom Vater zu uns gesendet wurde.

Wenn also jemand den Vater und den Sohn kennt, dann der heilige Geist. Ok. Wie geht es nun weiter?

Um zu verstehen wie wichtig die Rolle vom heiligen Geist in unserer heutigen Zeit ist müssen wir noch einen weiteren Abschnitt anschauen aus Johannes 16,7 – 14

Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistand (hl. Geist) nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden.Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht .Von Sünde, weil sie nicht an mich glauben; von Gerechtigkeit aber, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; von Gericht aber, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, dass er von dem Meinen nimmt und euch verkündigen wird.

Johannes 16, 7-14

Im ersten Teil erklärt Jesus, dass es sogar wichtig ist das er geht. Sonst kann der heilige Geist nicht kommen, der eine klare Aufgabe hat auf der Erde: Überführung von Sünde, schaffen von Gerechtigkeit und das Gericht. Er wird uns in alle Wahrheit leiten und dabei nicht aus sich selbst reden und letztendlich Jesus verherrlichen.

Wenn wir also davon sprechen seine Stimme zu hören geht es darum unter die “Leitung” (siehe Vers 13) vom heiligen Geist zu kommen der uns dann alles beibringt was wir benötigen.

Hat euch dies schon mal jemand gelehrt? Die Bibel schreibt, dass der heilige Geist uns in alle Wahrheit leitet. Dieser Aspekt wird in der Regel so nicht gelehrt. Warum dies nicht gelehrt wird / wurde ist ein extra Thema, dass hier nicht vertieft wird.

Umkehr

Ich gehe an dieser Stelle davon aus, dass die Bibel “Recht” hat und wir somit Buße tun dürfen, dass wir den heiligen Geist als unseren Leiter nicht anerkannt haben. Wenn wir dies tun und dabei dem heiligen Geist erlauben uns zu lehren ist das der erste Schritt um den heiligen Geist und sein Reden wahrnehmen zu können. Ein Gebet könnte folgende Punkte beinhalten:

Meine Schafe hören meine Stimme

  • Buße (Umkehr) von Irrlehre (auch wenn wir das nicht wissen)
  • Buße von falschen Gedanken über hl. Geist
  • Buße von Angst
  • Den heiligen Geist um Beistand bitten
  • Dem heiligen Geist Erlaubnis geben uns Dinge aufzuzeigen die wir noch gar nicht auf dem Schirm haben
  • Ihm sagen, dass man die Stimme vom Hirten folgen möchte und ihn bitten diese zu offenbaren

Sehr wichtig hierbei ist, dass wir es wirklich so formulieren wie wenn wir mit einem Menschen / Freund sprechen. Wir wurden als Gegenüber Gottes geschaffen und so sollten wir auch mit Ihm reden. Das fühlt sich anfangs sehr seltsam und unbekannt an, da wir mit jemandem reden den wir nicht kennen und nicht sehen. Also verhalten sich unserer Gefühle ganz normal. Es bedeutet aber nicht, dass diese uns Angst machen sollten. Auch hier wieder ehrlich zugeben, dass es sich seltsam anfühlt und vlt. Sogar etwas Angst hat. Der Herr ist so empathisch um auf uns eingehen zu können. Er möchte dies auch, da dies der Grund ist warum er seinen Sohn geschickt hat. Er möchte Kontakt zu uns. Echten Kontakt. Dies ist eine der Wahrheiten die fest steht und nicht zerrüttet werden kann.

Echte Beziehung

Eine Wahrheit die steht ist, dass der Herr Beziehung zu uns haben möchte. Dies ist der Grund warum wir leben. Wir sind sein Gegenüber. Das können wir nur verstehen, wenn wir auch mit ihm reden. Das reden mit ihm ist so real wie das reden mit einem Freund. Wenn dies nicht so ist (Anfangs ist es nicht der Fall) dann dürfen wir das lernen. Ein Kind kann anfangs noch nicht reden. Durch verschiedene Laute spürt aber auch das Elternteil und auch das Kind, dass man einander wahr nimmt. Erst nach etwa einem halben Jahr / Jahr werden Worte gegenseitig voneinander verstanden. Das ist also ganz normal. Man muss lernen die Zeichen voneinander zu verstehen. Bis man wirklich miteinander reden kann (Basics) vergeht nochmal ein Jahr. Bis wir uns in einer Detailtiefe miteinander unterhalten können, den Kontext und die Gefühle des anderen verstehen vergehen Jahrzehnte. Und das müssen wir verstehen. Mit Kinder wird jeden Tag geredet und dadurch geübt. Auf diese Weise lernt das Kind.

So verhält es sich mit der Stimme Gottes. Es braucht seine Zeit bis wir diese feine Stimme wahrnehmen. Oftmals benötigt es Jahre. Manchmal geht es sehr schnell. Es kommt darauf an wie “belegt” man selbst ist und wie sehr der Wunsch da ist, diese zu hören. Und dann
natürlich zu üben. Fragen zu stellen, sensibel sein für die Antworten. Wenn wir dies nicht tun – nicht authentisch tun: So wie wir Menschen miteinander reden. Wenn wir nicht lernen unsere Emotionen dem Herrn mitzuteilen. Dann werden wir Ihn nicht hören. Ein Kind schreit wenn es was sagen möchte aber nicht reden kann. Und genauso sollten wir starten.

Wir haben nun einige Wahrheiten kennen gelernt:

  • Der Herr ist real. So wie du und Ich.
  • Daher können wir mit ihm reden so wie du und ich.
  • Der Herr redet zu uns durch den heiligen Geist.
  • Der Herr möchte zu uns reden und tut dies auch.

Verborgene Hindernisse

Wir tragen sehr viele Dinge in uns die genau das verhindern was wir hören wollen: Seine Stimme.
Ein Beispiel hierzu könnte sein, dass wir erzogen wurden, dass der Herr nur durch die Bibel redet. Hier wird die größte Schwierigkeit sein dem Herrn eine “echte” Frage zu stellen. Denn aufgrund unseres erzogenen “Glaubens” wird man nur in der Bibel die Antwort erwarten. Somit kommt es evtl. Gar nicht zur Frage, da man schon vorher logisch abwägt, dass keine Antwort kommen wird. Falls es zur Frage kommt, hofft man die Bibel an der richtigen Stelle aufzuschlagen um dort die Antwort zu erhalten. Sich hiervon zu lösen ist nicht einfach, da man zunächst erkennen muss, dass man darin gefangen ist. Hat man dies erkannt, kann man auch hier Buße tun und anfangen echte Fragen zu stellen.

Wie kann ich verborgene Hindernisse erkennen?

Zunächst einmal gar nicht. Diese sind ja verborgen und nicht dazu gedacht entdeckt zu werden. Aber es gibt auch hier einen einfach Trick: Dem heiligen Geist erlauben, Dinge zu reden / offenbaren von denen wir gar nicht wussten, dass es die gibt. Dies gilt sowohl für neue Dinge die wir gar nicht sehen können als auch für Dinge die uns hindern seine Stimme zu hören. Wir können dies ebenfalls in einem einfachen persönlichen Gebet formulieren und uns hierfür öffnen. Wenn wir dies mit einem ehrlichen Herzen tun, wird der Herr antworten. Immer. Der Herr antwortet immer.
Immer!

Oft dauert es eine Weile bis wir dies erkennen, da wir wenn wir die Frage stellen so fokussiert auf die Antwort in unserem logischen Kontext “warten”, dass wir gar nicht wahrnehmen können was er sagen möchte. Wenn wir dies aber dem hl. Geist erlaubt haben wird er uns in irgendeiner Situation in der wir es nicht erwarten damit überraschen.
Dies kann durch einen anderen Menschen, einen Film, ein Buch (auch Bibel) oder etwas ganz anderes sein. Wir werden dann aber merken, dass dies die Antwort auf unsere Frage ist.

Anfangs werden wir die Stimme Gottes auch mit anderen Stimmen verwechseln. Mit unserer eigenen, unserer Prägung, unserer Kultur, unseres Umfeld und den Geistern die uns auf unserem Weg begegnen. Auch dies ist nicht schlimm. Wir haben zur Verifikation drei einfache Möglichkeiten:

  • Wir fragen den hl. Geist ob dies seine Antwort auf unsere Frage war (logisch)
  • Wir reden mit einem Bruder darüber von dem wir wissen er hört die Stimme
  • Wir schauen ob das mit dem Wort Gottes (Bibel) übereinstimmt.
    Selbst Jesus beruft sich auf das Wort (ACHTUNG: Er hatte dennoch Beziehung. Wort ohne Beziehung ist Buchstabe und tot.)

Häuser

Sind was schönes. Darin findet ein Großteil unseres Leben statt. Es ist Rückzugsort, Festplatz, Spielwiese und vieles weitere. Zudem hat es viele Räume die mit verschiedenen Privatsphäre-Ebenen ausgestattet ist. Dadurch fällt es den Menschen auch oft sehr schwer anderen Menschen darin Einblick zu gewähren. Denn umso öfter man sich darin versammelt – umso weniger kann man sich selbst voreinander verstecken und Unangenehmes kommt hervor. Die Bibel spricht jedoch von verharren in Gemeinschaft. Das ist etwas mehr als einmal im Monat seine Türen zu öffnen.

Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten. Apg. 2,42

Dadurch, dass man eh die ganze Zeit zusammen verbracht hatte, wurden auch die Güter gemeinsam genutzt. Alles gehörte allen gemeinsam.

Alle Gläubiggewordenen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam; Apg. 2,44

Abgesehen davon, dass der Herr nie einen Tempel wollte, hat dieses Leben täglich stattgefunden. Dies hatte zur Folge, dass sie Gunst beim ganzen Volk hatten.

Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Jubel und Schlichtheit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet werden sollten. Apg. 2,46-47

Verrückt. Man versammelt sich täglich und isst gemeinsam und erlangt dabei Gunst beim Volk.

Daher scheut den Aufwand nicht eure Häuser zu öffnen und die Arbeit die es mit sich bringt auf euch zu nehmen. Es lohnt sich!

Reflektion

Wenn man etwas hört, wird es innerlich von uns immer bewertet: Ist das gut, schlecht oder ist es ein Gedankengang den man gar nicht kannte und weiterverfolgen sollte. Diese Bewertung erfolgt direkt aus unserer Seele und ist in aller Regel NICHT geheiligt.

Dies führt dazu, dass wir Dinge immer so bewerten und aus einer solchen Brille sehen, wie wir erzogen, enttäuscht oder gelobt wurden. Es entspricht also unserer Erfahrung.

Der Herr ruf uns auf:

Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Römer 12,2

Wir sollen unsere Sinne erneuern. Ganz einfach kann dies geschehen, in dem wir unsere Bewertungen, die Jeder empfindet, vor den Herrn bringen und Ihn bitten dies zu durchleuchten und zu verändern.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist, dies mit seinen Brüdern und Geschwistern zu besprechen. Denn oftmals, hängen damit auch schlechte Gedanken zusammen, die ein gemeinsames Leben verhinden können. Weiter können dadurch Dinge bei beiden Personen angestoßen werden, die vorher durch Erfahrung/Tradition/Stolz verschlossen waren.

Diese Reflektion ermöglicht das erneuern unseres Sinnes damit wir nicht gleichförmig dieser Welt leben müssen, die von Ihrer gemachten Erfahrung zeugt.